Tipps zur Ernährung von Chamäleons
Die artgerechte Ernährung von Haustieren ist keine leichte Aufgabe. Wie man Chamäleons füttert und was die Reptilien besser nicht fressen sollten, lesen Sie hier.
Chamäleons sind faszinierende und wunderschöne Lebewesen, auch wenn sie sich als Kuscheltiere natürlich nicht eignen. Allerdings können sie ihre Besitzer erkennen und verhalten sich dementsprechend auch nicht jedem Menschen gegenüber gleich. Wer in die faszinierende Welt der Chamäleons eintauchen will, der sollte sich allerdings gut mit ihnen auskennen, bevor er sich an die Haltung wagt. Besonders bei der Ernährung von Chamäleons gibt es einiges zu beachten.
Was fressen Chamäleons in der Natur?
In der freien Natur sind Chamäleons nicht sonderlich wählerisch, was die Ernährung angeht. Die Tiere wollen überleben und sie jagen daher alles, was sie vor die Nase oder vielmehr vor ihre lange Zunge bekommen. Normalerweise fressen Chamäleons Gliedertiere und zwar die unterschiedlichsten Arten. Generell werden alle möglichen Insekten verzehrt und Chamäleons fressen auch Spinnentiere. Beliebt sind zudem noch Asseln, Schnecken oder Regenwürmer, Raupen, Larven oder Ameisenköniginnen. Grundsätzlich lieben Chamäleons aber eher Futtertiere, die durch fliegende Bewegungen auffallen oder heftig Hin- und Herflattern. Fliegen und Falter stehen daher ganz weit oben auf der Speiseliste natürlich lebender Chamäleons.
Je nach Größe des Chamäleons werden aber manchmal auch kleine Vögel erbeutet. Auch vor kleinen Reptilien oder Säugetieren wird nicht immer Halt gemacht. Selbst kleinere Artgenossen werden mitunter gefressen.
Wie sollten Chamäleons als Haustiere gefüttert werden?
Chamäleons, die als Haustiere gefüttert werden, brauchen vor allem Insekten. Hierfür sind die im Handel erhältlichen Futtertiere eigentlich ganz gut geeignet. Allerdings sollten es nicht immer nur Heimchen sein. Mittlerweile bietet der Handel auch verschiedene Futtertiere an und je mehr Vielfalt sich den Chamäleons bietet, desto besser und ausgewogener ist die Ernährung. Selbst das Alter der Futtertiere sollte hin und wieder variieren, damit das Chamäleon das eine Mal junge und das andere Mal erwachsene Insekten zu fressen bekommt. Insekten, die an Chamäleons verfüttert werden sollten, sind unter anderem die Argentinische Waldschabe, Grillen, Heuchschrecken, die sogenannten Soldatenfliegen und natürlich Heimchen. Mehlwürmer eignen sich aufgrund des hohen Fettgehalts leider nur als Leckerli. Schlüpfen jedoch die Mehlkäfer, dann stellen diese eine gute Nahrungsquelle für die Tiere dar.
Die Futtertiere sollten vor dem Verfüttern immer mindestens zwei Wochen lang hochwertige Nahrung erhalten, damit sie den Chamäleons auch genügend Nährstoffe bieten können. Daher sollten die Futtertiere mit hochwertiger Nahrung ausreichend vitaminisiert werden.
Übrigens können Futterinsekten auch ganz einfach selbst mit einem Kescher auf ungespritzten Wiesen (ohne Straßen in der Nähe) gefangen werden.
Ebenfalls - aber nur als Ergänzung - können verschiedene Obst- und Gemüsesorten, gelbe bzw. rote Blüten oder grüne, junge Blätter von Terrarienpflanzen angeboten werden. Jedes Chamäleon hat hier aber ganz unterschiedliche Vorlieben.
Auch Brombeerblätter, Löwenzahn oder Gras sowie Weizenkeime können verfüttert werden.
Als Ergänzung sollte man die Nahrung des Chamäleons regelmäßig (aber nicht zu viel) mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten bestäuben. Zusätzlich sollte dem Chamäleon zerbröselte Sepiaschale oder Muschelgrit zur Verfügung stehen, damit der Kalziumbedarf stetig gedeckt ist.
Weitere Grundregeln zur Ernährung und Fütterung
Es gibt einige wichtige Dinge, die bei der Fütterung der Chamäleons beachtet werden sollten. Zu den Grundregeln der artgerechten Ernährung gehören unter anderem die folgenden:
- Chamäleons sind keine Aasfresser, sondern Jäger - sie brauchen also Lebendfutter
- Chamäleons können keine stehenden Gewässer erkennen und erhalten ihr Wasser durch Besprühen der Blätter ihrer Umgebung oder mittels Pipette
- Abwechslungsreich füttern! Es darf nicht immer nur eine Art Futtertiere gegeben werden.
- Keine frisch gekauften Futtertiere füttern - meist enthalten sie zu viele Proteine und zu viel Fett, aber zu wenig Ballaststoffe und Vitamine
- Auch eine Vitaminüberdosis schadet Chamäleons
- Nicht zu viel füttern
- Giftig für Chamäleons sind vor allem Avocado, Aloe Vera, Dieffenbachie und die Kartonpapier-Palme
Ernährungsunterschiede zwischen den Chamäleons
Es gibt durchaus ein paar kleine Unterschiede zwischen den Arten, was die Ernährung anbelangt. Grundsätzlich fressen alle Chamäleons vorwiegend Insekten - dafür sind sie ja auch bekannt. Allerdings gibt es Arten, die zusätzlich Gemüse und Früchte fressen, wenn auch nur in eher geringem Maße. Unterschiede bei der Ernährung gibt es bei Chamäleons aber auch dann, wenn die Tiere unterschiedlich groß sind. Je größer das Chamäleon, desto größer auch das Beutetier.
Chamäleons sind schön und faszinierend, aber sie sind keine Anfängertiere. Es ist nicht einfach festzustellen, ob es einem Chamäleon gut geht oder nicht. Wer sich solch ein Reptil als Haustier anschaffen will, der muss sich zunächst eine Menge Wissen anlesen und auf die Details bei der Haltung und der Ernährung achten. Eine gründliche und regelmäßige Beobachtung der Tiere ist Pflicht. Sind diese Bedingungen gegeben, dann können Chamäleons, die als Haustiere gehalten werden, umgängliche und gesunde Mitbewohner sein - insofern ihre eigentlichen Ursprünge nicht vergessen werden.