Sind Meerschweinchen Kuscheltiere?
Sie suchen ein Kuscheltier und möchten sich oder Ihren Kindern Meerschweinchen schenken? Was Sie in diesem Zusammenhang beachten sollten, verrät Ihnen unser Artikel.
Die kuscheligen kleinen Meerschweinchen scheinen das ideale Haustier für Kinder zu sein. Sie lassen sich nicht nur die tägliche Streicheleinheit gefallen, sondern sind auch noch tagaktiv - verschlafen also nicht den Großteil des Tages und müssen auch nachts nicht aus dem Kinderzimmer verbannt werden. Dennoch gilt für Meerschweinchen - ebenso wie für alle anderen Haustiere: Lebewesen sind keine Kuscheltiere, die man nach Belieben schnappen und schmusen kann. Meerschweinchen reagieren äußerst griesgrämig, wenn man sie die ganze Zeit herumträgt und knuddelt. Streicheln und bespielen ist in Maßen erlaubt, dennoch verbringen die Meerschweinchen ihre Zeit lieber mit den Artgenossen.
Meerschweine sind keine Kuscheltiere für kleine Kinder
Vor allem kleine Kinder sollten nur unter elterlicher Aufsicht mit ihren Meerschweinchen spielen dürfen. Anders als Hund oder Katze kann sich der kleine Nager nur schlecht gegen eine zu grobe Behandlung zur Wehr setzen. Daher nehmen auch immer wieder viele Meerschweinchen ernsthaft Schaden, wenn sie von Kinderhand unabsichtlich zu hart angefasst werden.
Kinder müssen lernen, sich den Meerschweinchen behutsam zu nähern, um die Tiere nicht unnötig zu verschrecken und in Panik zu versetzen. Das bedeutet: Langsame und keinesfalls ruckartige Bewegungen. Bringen Sie in diesem Zusammenhang Ihren Kindern bei, dass auch Meerschweinchen ihre Ruhe brauchen und nicht permanent als Kuscheltiere zur Verfügung stehen. Der respektvolle Umgang mit den Nagetieren sollte rechtzeitig erlernt werden, damit sich das neue Haustier auch entsprechend wohl in seinem neuen Zuhause fühlt.
Ideal ist es, wenn der Käfig nicht auf dem Boden steht, sondern leicht erhöht platziert wird. So nehmen die Kinder beim Spielen automatisch mehr Rücksicht auf die Tiere im Gehege und die Gefahr, dass versehentlich etwas in den Käfig fällt, wird minimiert. Auf der anderen Seite werden die Tiere nicht ständig durch herannahende Schritte in Unruhe versetzt.
Meerschweinchen wollen nicht kuscheln oder schmusen
Aber auch als Erwachsener sollte man auf das Kuscheln mit Meerschweinchen verzichten. Heben Sie die Tiere nicht häufiger als nötig aus dem Käfig, denn Meerschweinchen sind typische Fluchttiere. Der Griff, von oben nach ihnen, sobald man das Meerschweinchen packt, erinnert die Nager eher an einen Raubvogel und damit an einen Angriff. Die Tiere reagieren darauf logischerweise mit Angst und Stress. Selbst wenn sich die Meerschweinchen oftmals ruhig verhalten und auch ohne Mühen herausgeben lassen, ist das kein Zeichen von Entspannung. Meerschweinchen fallen in eine Art Angst- bzw. Schockstarre. Mit diesem Schutzmechanismus zeigt das Meerschweinchen, dass es unter Stress steht und nicht etwa, dass es die Kuscheleinheit oder das Hochheben genießt.
Auch wenn die Nager unbedingt in Gruppen und damit artgerecht gehalten werden sollten, neigen die Tiere nicht zur gegenseitigen Fellpflege oder zum Schmusen untereinander. Besonders in großen Käfigen kann man ein gegenseitiges Kuscheln der Meerschweinchen, außer bei Angst oder Jungtieren, nicht beobachten. Dies erklärt auch, warum die Meerschweinchen für den Menschen kein Kuscheltier darstellen. Unter Artgenossen halten sich Meerschweinchen oft mit dem sogenannten Kopfhochschlagen auf Abstand. Versucht also das Tier - gerade zur Beginn der Haltung - Ihre Hand oder die Ihrer Kinder mit dem Kopf zu stoßen, dann heißt das: Ich will meine Ruhe vor Dir!