Sind Katzen nachtragend und beleidigt?

Sie haben den Eindruck, dass Ihre Katze mit Ihnen schmollt? Ob Katzen nachtragend sein können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Katze wirkt beleidigt

Katzen sind feinfühlige und intelligente Tiere. Sie merken sofort, wenn die Uhrzeit der Futtergabe geändert oder der Ort des Schlafplatzes verlegt wird. Genauso sensibel reagieren sie auf einen generellen Ortswechsel oder sobald neue Gegenstände in die Wohnung einziehen. Da die Samtpfoten ihre Routine lieben, stört es sie, wenn sich Dinge zuhause zu sehr verändern. Passt der Katze etwas nicht, zeigt sie dies häufig durch eine entsprechende Verhaltensänderung. Viele Menschen interpretieren das Verhalten der Katzen dann als eine Art Beleidigt sein oder glauben, dass die Tiere nachtragend sind. Doch stimmt das auch?

Schmollen Katzen mit dem Menschen?

Um es kurz zu machen, Katzen sind nicht direkt nachtragend oder beleidigt, sondern reagieren lediglich empfindlich auf alle möglichen Veränderungen ihrer Umgebung. Ist ihnen beispielsweise eine Situation unangenehm, gehen sie oder verstecken sich. Sie versuchen nicht, wie wir Menschen, mithilfe von manipulativen Techniken (schmollen, ignorieren, nachtragend sein) Einfluss auf andere zu nehmen. Wenn Katzen unangenehme Situationen oder Menschen meiden, um sich beispielsweise zu schützen, hat dies nichts mit einem nachtragenden Verhalten im klassischen Sinne zu tun. Es passt ihnen einfach nur nicht und sie ziehen sich zurück. Verbessert sich die Situation, kommen sie auch wieder zurück und sind zufrieden. Katzen können kurzfristig sogar recht sauer und wütend reagieren, nur um im nächsten Moment wieder handzahm zu sein.

Wie lange und weshalb verhält sich eine Katze anders?

Es gibt viele Gründe, weshalb sich eine Katze merkwürdig verhalten kann. Am häufigsten führen veränderte Lebensumstände bei Katzen zu auffälligen Verhaltensänderungen. Doch auch Stress, Erkrankungen und allgemeines Fehlverhalten der Katzenbesitzer können eine ungewohnte Reaktion des Lieblings auslösen. Genauso häufig ist die zu selten gereinigte Katzentoilette der Auslöser.

Wissen sollte man, dass Katzen über ein exzellentes Gedächtnis verfügen. Informationen im Kurzzeitgedächtnis, wie das Erinnern an Hindernisse, bleiben bis zu 24 Stunden aktiv. Im Vergleich dazu verweilen die gespeicherten Inhalte und Erfahrungen im Langzeitgedächtnis meist ein Leben lang. Wer die Fellnase mit einem Staubsauger verärgert, könnte dafür sorgen, dass diese das Elektrogerät für immer meidet.

Ansonsten sorgt ein „Streit mir der Katze“, also wenn man diese beispielsweise ausschimpft, in der Regel nicht dafür, dass diese einen längere Zeit meidet oder ignoriert. Sobald sich Ihr Verhalten der Katze gegenüber wieder ändert, herrscht auch wieder Harmonie. Vielmehr ist es wohl eher so, dass der Mensch hin und wieder nachtragend ist und die Katze mit Ignoranz bestrafen will. Katzen kennen solche psychologischen Techniken nicht und wenden sie auch nicht an.

Was verärgert eine Katze?

Am häufigsten fühlt sich der Liebling gestört, wenn folgende Dinge auftreten:

  • Die Lebensumstände ändern sich (z.B. Umzug)
  • Stressige Situationen treten auf (z.B. neues Haustier, zu viele Menschen)
  • Krankheit der Katze
  • Falscher Umgang mit dem Tier (die Katze hat Angst oder wird zu oft gestört)
  • Laute Geräusche (z.B. Staubsauger, Bauarbeiten)

Verändern sich die Lebensumstände in der Umgebung der Samtpfote, fühlt sich diese oftmals irritiert. Häufig reagieren Stubentiger empfindlich, wenn sich die Futterzeit geändert hat. Auch ein zu spät gereinigtes Katzenklo verärgert die Fellnasen. Auf der anderen Seite kann auch die Anschaffung von neuen Möbeln oder Haustieren ein Problem für Katzen darstellen. Zusätzlich machen ihnen vor allem Umzüge und Reisen schwer zu schaffen.

Aber auch ein Besuch beim Tierarzt oder eine neue Katze im Jagdrevier kann für den Liebling problematisch sein und Stress erzeugen. Selbst ein fremder Mensch im Lebensraum des Tieres verwirrt dieses häufig und stört daher erst mal das gewohnte Leben.

In einigen Fällen führen auch Erkrankungen zum Rückzug der Katze, die an ein schmollendes Kind erinnern. Sollte sich das Verhalten des Haustieres innerhalb weniger Tage nicht bessern oder sogar verschlechtern, empfiehlt sich daher ein Besuch beim Tierarzt. Neben hormonellen Störungen führen auch Stoffwechselerkrankungen oder organische Probleme zu einem anderen Verhalten des Lieblings.

Wer mit dem Stubentiger falsch und vor allem nicht artgerecht umgeht, kann diesen ebenfalls verärgern. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Katze beim Schlafen gestört oder permanent zum Kuscheln gedrängt wird. Auch ein Festhalten des Familienmitglieds oder ein Anschreien verursacht mit Sicherheit einen temporären Rückzug der Katze.

Laute Geräusche empfinden Katzen grundsätzlich als sehr unangenehm. Deshalb reagieren sie auf Feuerwerke und Böller oft mit Rückzug, auch wenn sie in dieser Hinsicht nicht ganz so verängstigt sind wie Hunde. Ebenso mögen Katzen in der Regel auch keine Geräusche, die durch den Staubsauger, die Bohrmaschine und kleine Kinder entstehen. Auch bellende Hunde sind sehr störende Laute für die sensiblen Ohren von Katzen.

Woran erkenne ich, dass meiner Katze etwas nicht passt?

Fühlt sich der Liebling unwohl, ändert dieser sein Verhalten. Einige Tiere hören auf zu spielen, während andere ihre Besitzer verstärkt ignorieren (zumindest scheinbar). Es gibt auch Fellnasen, die aus Protest über eine Veränderung auf das Sofa oder den Teppich urinieren. Auf der anderen Seite finden sich Vierbeiner, die einen vermehrten Putzdrang haben. Weitere Anzeichen für eine verärgerte Katze sind u.a.:

  • Aggressives Verhalten
  • Aufsuchen von Verstecken
  • Häufiges Miauen
  • Ruhelosigkeit

Diese Anzeichen können sowohl allein, aber auch in Kombination auftreten. Ebenso können auch völlig andere Verhaltensweisen dominieren. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass jede Katze einen individuellen Charakter besitzt.

Was kann man tun, wenn die Katze verärgert ist?

Im Idealfall vermeiden Katzenbesitzer alles, was das Tier stören könnte. Doch nicht immer funktioniert das auch. Steht ein Umzug oder eine Renovierung an, gibt es verschiedene Möglichkeiten, der Katze bei der verloren gegangenen Routine zu helfen.

Damit sich das Verhalten der Katze wieder normalisiert, sollte diese ausreichende Rückzugsmöglichkeiten vorfinden. Bestenfalls sind diese Orte vor anderen Tieren und kleinen Kindern sicher. So kann die Fellnase uneingeschränkt entspannen und langsam wieder in die Normalität finden. Viele Menschen wollen die vermeintlich schmollende und beleidigte Katze streicheln oder diese mit neuen Spielsachen überraschen. Meist wirkt das aber eher erdrückend oder bedrohlich. Daher sollte man die Katze selbst entscheiden lassen, wann diese wieder für Zuneigung und zum Spielen bereit ist.

Manche Katzenbesitzer setzen auch Pheromone ein. Diese helfen Stress zu reduzieren. Durch die Aufnahme der Duftstoffe schüttet der Körper der Katze stressreduzierende Signale aus, welche den Liebling beruhigen.

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