Brauchen Hunde Kohlenhydrate?
Sie möchten Ihren Hund artgerecht und ausgewogenen ernähren? Dass Hunde Proteine und Fette benötigen, steht außer Frage, doch was ist mit Kohlenhydraten?
Der Mensch braucht, um gesund leben zu können, drei wichtige Bestandteile in seiner Ernährung. Diese drei elementaren Grundbestandteile sind - neben Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen - Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. In der menschlichen Ernährung sollten sie in einem ausgewogenen Verhältnis täglich zugeführt werden. Doch wie sieht das Ganze es bei Tieren aus? Gerade bei Hunden und Katzen gibt es viele Irrtümer hinsichtlich der richtigen Ernährung und nicht wenige Tiere leiden irgendwann darunter, dass ihre Besitzer versuchen, menschliche Ernährungsweisen mit den tierischen zu vermischen. Dass Hunde als Fleischfresser Fette und Proteine brauchen, sollte soweit klar sein. Doch was ist mit Kohlenhydraten? Sind diese für Hunde lebensnotwendig oder sind sie vielmehr schädlich und gesundheitlich bedenklich?
Sollte Hunde Kohlenhydrate konsumieren?
Kohlenhydrate sind nicht nur in Getreide enthalten, sondern auch in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten. Und obwohl Kohlenhydrate in etwa genauso viel Energie liefern, wie Eiweißstoffe, ist eine spezielle Ernährung mit Kohlenhydraten bei Hunden nicht nur überflüssig, sondern kann unter Umständen sogar krank machen. Denn als Raubtier verzehrt der Hund überwiegend Fleisch und somit vorrangig Fette sowie Eiweißstoffe und nur selten Kohlenhydrate. Da er jedoch kein absoluter Fleischfresser ist, sondern in der Regel Tiere mit Haut und Haaren frisst, fallen auch immer gewisse Mengen Kohlenhydrate in der Ernährung an, die sich in den Mägen der Beutetiere finden. Die meisten Hundefutter enthalten allerdings genügend Kohlenhydrate, sodass ein echter Mangel an Kohlenhydraten im Grunde nicht auftreten kann.
Auswirkungen eines Kohlenhydratmangels auf den Hund
Auswirkungen auf die Gesundheit hat ein Mangel an Kohlenhydraten kaum - denn der Körper ist in der Lage, die Energie aus Fetten und Eiweißstoffen zu nutzen. Zudem kann er den geringen Bedarf an Glukose selbst gewinnen, indem Proteine umgewandelt werden. Allerdings entstehen bei diesem Stoffwechselprozess Schlackenstoffe, die der Körper dann wieder ausscheiden muss und die die Gesundheit belasten. Dementsprechend ist ein geringer Kohlenhydratanteil zwar notwendig, ein Übermaß jedoch schädlich.
Folgen des Kohlenhydratkonsums beim Hund
Füttert man den Hund regelmäßig mit Kohlenhydraten, dann entstehen die sogenannten Volkskrankheiten, die auch beim Menschen zu beobachten sind. Überfettung, Magen-Darm-Krankheiten und Zahnprobleme sind die Folgen eines Überschusses an Kohlenhydraten. Den aufgenommenen Kohlenhydraten werden im Speichel keine Enzyme vorgesetzt, so dass dem Hund die Verdauung sehr schwer fällt. Gleichzeitig vermehren sich bei der Ernährung mit Kohlehydraten im Mundbereich zahlreiche Bakterien, welche Karies, Parodontose und Mundfäulnis fördern.
Grundsätzlich eignet sich der Darmtrakt des Hundes nicht sonderlich gut zur Verdauung von Kohlenhydraten. Dies bemerkt der Hundebesitzer spätestens an den Verdauungsbeschwerden, die sich unter anderem bei Problemen mit dem Stuhlgang (z.B. Durchfall) äußern. Der verhältnismäßig kurze Dünndarm und der andere Aufbau der Darmflora lassen den Schluss zu, dass Getreide, Zucker und alle Produkte daraus wie Brot, Kuchen und Kekse für die Hundeernährung absolut ungeeignet sind. Aber auch Obst und Gemüse sollten - vor allem roh - nicht verabreicht werden. Wer die Natur und damit den Magen eines Beutetieres nachbilden möchte, müsste die Gemüseration entweder mit Bakterien und Enzymen anreichern oder das Ganze entsprechend stark erhitzen. Besser ist es aber, sich auf die Kohlenhydratanteile im angebotenen Fertigfutter zu verlassen.
Problematisches Trockenfutter
So sinnvoll Trockenfutter für Hunde sein kann, so hat diese Ernährungsform auch ihre Schattenseiten. Zwar reichern die Trockenfutterhersteller ihre Hundenahrung mit Vitaminen und Mineralien an, doch wirklich geeignet sind die Pellets für Hunde nicht. Anders als wir Menschen haben Hunde keine Zähne zum Zermahlen der Nahrung, sondern lediglich Reiszähne. Die Zähne, die unseren Mahlzähnen ähnlich sehen, dienen dem Hund zum Reisen und Scheren. Langfristig führt das viel zu harte Trockenfutter zu entsprechenden Zahnbeschwerden. Zudem enthalten die meisten Trockenfutter in der Regel größere Mengen Kohlenhydrate, die ohnehin nicht notwendig sind.
Um es auf den Punkt zu bringen: Hunde brauchen zwar geringe Mengen Kohlenhydrate in ihrer Ernährung, ein Mangel ist bei normaler Fütterung jedoch nicht zu befürchten. Demnach ist auch eine spezielle Anreicherung des Futters mit Getreide etc. nicht sinnvoll. Als Halter sollte man darauf achten, dass das Futter einen hohen Fleischanteil und nur geringe Mengen an Kohlenhydraten enthält. Fertige Futtermischungen mit einem hohem Kohlenhydratanteil sind jedoch recht häufig, wodurch ein genaues Hinschauen bei den verwendeten Zutaten notwendig geworden ist.