Dürfen Hunde Schokolade fressen?

Sie möchten ihrem Hund eine Freude bereiten und ihn mit einem Stückchen Schokolade belohnen? So gutgemeint das Vorhaben auch ist, Schokolade sollte für die Vierbeiner absolut tabu bleiben, denn sie ist für Hunde giftig.

Schokolade und Hunde?

Bettelnden Hunden mit ihrem typischen Hundeblick kann man nur schwer widerstehen und dann neigt man als Halter dazu, doch etwas von seinen Leckereien abzugeben. Doch nicht alle Nahrungs- und Genussmittel sind für die geliebten Haustiere zum Verzehr geeignet. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Katzen, Hunde usw. nicht von Süßigkeiten ernähren sollten, kann Schokolade für die Vierbeiner besonders gefährlich sein und im schlimmsten Falle sogar tödlich enden. Erschwerend kommt hinzu, dass Hunde durchaus Schokolade fressen, insofern man ihnen diese anbietet oder offen herumliegen lässt.

Warum ist Schokolade für Hunde ungesund?

Neben viel Zucker und Milch ist vor allem das in den Kakaobohnen enthaltene Theobromin dafür verantwortlich, dass Hunde keine Schokolade fressen dürfen. Anders als beim Menschen wird dieser Stoff nur sehr langsam abgebaut und kann bereits in geringeren Konzentrationen schwerste Symptome oder sogar den Tod des geliebten Vierbeiners hervorrufen. Eine derartige Theobrominvergiftung ist keinesfalls harmlos und sollte unbedingt von einem Tierarzt abgeklärt werden.

Diese Gefahr einer Theobrominvergiftung besteht natürlich auch bei anderen Süßigkeiten, die Kakao enthalten. So muss auch ganz klar vor Torten, Kuchen, Keksen, Eis usw. gewarnt werden.

Dürfen Hunde weiße Schokolade essen?

Weiße Schokolade enthält im Normalfall kein Theobromin und falls doch, dann jedenfalls in sehr niedriger Konzentration. Dennoch handelt es sich auch bei weißer Schokolade um eine Süßigkeit, die nichts mit einer artgerechten Ernährung von Hunden zu tun hat. Sollte der Hund versehentlich etwas weiße Schokolade gefressen haben, ist kein Arztbesuch notwendig.

Welche Dosis kann für einen Hund den Tod bedeuten?

Mit steigendem Kakaoanteil erhöht sich auch die Theobrominkonzentration in dem jeweiligen Genussmittel. Demnach enthält z.B. Vollmilchschokolade deutlich weniger Theobromin als Blockschokolade.

Die tödliche Menge an Theobromin hängt grundsätzlich vom Körpergewicht, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres ab. Grob lässt sich sagen, dass etwa 300 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht für einen Vierbeiner tödlich enden. Allerdings ist in der Literatur teilweise auch von geringeren letalen Werten (wie beispielsweise 100 mg pro Kg) die Rede.

Zum Vergleich: Eine Tafel Vollmilchschokolade (100g) enthält etwa 200 mg Theobromin und eine Tafel Zartbitterschokolade (100g) bereits 1.600 mg Theobromin. Wiegt der Hund also nur 5 kg, dann reicht bereits eine Tafel dunkler Schokolade aus, um das Tier zu töten.

Da jedoch bereits geringere Mengen beim Hund Organschäden hervorrufen können und auch chronische Theobrominvergiftungen denkbar sind, sollte jeder Halter gewissenhaft auf ein absolutes Kakao- bzw. Schokoladenverbot bei seinem Hund achten.

Symptome und Anzeichen einer Theobrominvergiftung bei Hunden

Bei einer Theobrominvergiftung kann es zu folgenden Vergiftungssymptomen kommen:

  1. Erhöhung des Blutdruck
  2. Erhöhung der Herzfrequenz (Puls)
  3. Krampfanfälle
  4. Lähmungen
  5. Zittern und Unruhe
  6. Durchfall und Erbrechen

Allerdings sollte man, wenn der Hund versehentlich Schokolade gefressen hat, nicht erst die Symptome abwarten, sondern sofort nach der oralen Aufnahme den Tierarzt aufsuchen.

Was kann man tun, wenn der Hund aus Versehen Schokolade gefressen hat?

Der Tierarzt kann versuchen, die weitere Aufnahme von Theobromin im Magen-Darmtrakt zu verhindern, indem ein künstliches Erbrechen durch entsprechende Spritzen hervorgerufen wird. Darüber hinaus kann mittels Aktivkohle bereits aufgenommenes Theobromin im enterohepatischen Kreislauf entfernt und über den Kot ausgeschieden werden. Zudem sind auch entsprechende Infusionen denkbar, die das Theobromin im Blutplasma verdünnen sollen. Grundsätzlich sollte die Behandlung innerhalb von zwei bis vier Stunden erfolgen, damit das Hundeleben mit hoher Wahrscheinlichkeit gerettet werden kann.

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